Aufgepasst: Diese Zeckenarten leben in Deutschland
Wenn du dachtest, dass Zecke = Zecke ist, dann wird dir das Folgende nicht gefallen. Weltweit sind 900 verschiedene Zeckenarten bekannt, davon sind einige auch in Deutschland zu finden.
Von den 900 verschiedenen Zeckenarten leben einige auch in Deutschland. Diese verteilen sich hauptsächlich auf die Gattungen der Schild- und der Lederzecken.
Schildzecken zeichnen sich durch ihre harte Außenhaut und einer Art Schild am vorderen Rückenbereich aus. Dieser Schild kann bei männlichen Zecken die gesamte Zecke bedecken und bei weiblichen oftmals nur unscheinbar einen kleinen Bereich.
Lederzecken fehlt dieser Schild am Rücken, weshalb ihre Haut lederartig und weich ist. In Deutschland kommt nur eine Lederzecke vor und das ist die sogenannte Taubenzecke.
Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?
Der Gemeine Holzbock
Der Gemeine Holzbock ist die dir wohl bekannteste Zecke, da sie die am meisten vorkommende Zecke in Deutschland ist.
Der Holzbock wird 2,5 - 4 mm groß und lebt in ganz Europa. Nicht vorzufinden ist er in Gebirgslagen ab Höhen von 1500m. Er liebt dafür Wälder, Gärten und Parks.
Am aktivisten ist der Gemeine Holzbock von März bis Oktober/November und mitunter auch in den Wintermonaten, je nachdem, wie mild der Winter ist. Er wird aktiv, sobald an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen über 7 Grad Celsius herrschen.
Bei seinen Wirten ist er nicht wählerisch. Das Blut von Mensch, Hund, Katze, Vögel, Igel, Hasen, Reh-, Dam- und Rotwild, Füchse gehören zu seinem Speiseplan.
Der Gemeine Holzbock ist u.a. Überträger von Borreliose und FSME.
Die Auwaldzecke
Die Auwaldzecke wird zwischen 3 - 5 mm groß und besiedelt vor allem Gebiete im östlichen und südwestlichen Deutschland. Hier bevorzugt sie feuchtere Gebiete wie Überschwemmungsgebiete, Wiesen, Brachen, Moore.
Vom Februar bis Mai sowie vom August bis November ist die Auwaldzecke besonders aktiv. Das besondere: Die Zecke geht aktiv auf die Suche nach Wirten.
Das sind hauptsächlich Hunde und Pferde sowie Reh-, Dam- und Rotwild, Wildschweine, Rinder und Schafe. Aber auch der Mensch kann von der Auwaldzecke gebissen werden.
Die Auwaldzecke ist u.a. Überträger von Babesiose.
Die Igelzecke
Die Igelzecke kann eine Größe von 3,5 - 4 mm erreichen und lebt unter anderem in ganz Europa, sowie in Nordafrika und in den Gebieten von West- bis Zentralasien. Hier bevorzugt die Zecke Wälder, Gärten und Parks.
Besonders aktiv ist die Zecke von März bis November. Da sie hauptsächlich Füchse, Igel und Wiesel befällt, wartet die Zecke in deren Bauten auf ihren Wirt. Aber auch Menschen, Katzen und Hunde können von der Igelzecke gebissen werden.
Die Igelzecke ist u.a. Überträger von Borreliose und FSME.
Die Schafzecke oder Frühjahrswaldzecke
Die Schafzecke, auch Frühjahrswaldzecke genannt, gehört zu den größeren Zeckenarten und kann zwischen 4 - 6 mm groß werden. Die Zecke ist in Deutschland noch eher eine Seltenheit, man trifft sie aber ab und an in Süddeutschland an. Sonnendurchflutete Wiesen und lichte Wälder sind hier der Favorit.
Die Schafzecke ist besonders von März bis November aktiv und befällt vor allem Schafe, Rotwild, Wildschweine, Ziegen, Rinder und Pferde. Selten werden auch Menschen und Hunde von der Schafzecke gebissen.
Die Schafzecke ist u.a. Überträger von Babesiose.
Die Braune Hundezecke
Die Braune Hundezecke erreicht eine Größe von 3 mm und lebt vor allem in Süddeutschland in sonnendurchfluteten Wiesen und lichten Wäldern. Die Besonderheit dieser Zeckenart liegt darin, dass sie sich problemlos in Häusern und Wohnungen ansiedeln kann, da sie trockene Luft im Gegensatz zu anderen Zeckenarten gut verträgt.
Bei warmen Temperaturen in den Monaten von April bis September fühlt sich die Braune Hundezecke am wohlsten. Sie wird hierbei ganz ihrem Namen treu und bevorzugt den Hund als Wirt, kann aber auch den Menschen beißen.
Die Braune Hundezecke ist u.a. Überträger von Babesiose.
Die Hyalomma-Zecke
Die Hyalomma-Zecke ist eine besondere Zeckenart, da sie anders als die vorangestellten Zecken aktiv auf die Jagd geht und ihre Wirte ab einer Entfernung von zehn Metern bemerkt und ihnen bis zu zehn Minuten lang über eine Distanz von bis zu 100 Metern folgt.
Die Zecke kann zwischen 2 - 10 mm groß werden und stammt ursprünglich aus Afrika und Asien und lebt seit neuestem auch in Deutschland. Besonders aktiv ist sie in den Monaten von Juni bis Oktober.
Zu ihrem Wirten gehören besonders Huftiere wie Schweine, Ziegen oder Schafe, aber auch Hunde und Menschen.
Die Hyalomma-Zecke ist u.a. Überträger von Krim-Kongo-Fieber und dem Zecken-Fleckfieber.
Die Taubenzecke
Da Menschen als auch für Hunde für die Taubenzecke keine Interessanten Wirte darstellen, ist diese für uns weniger gefährlich. Sie wird ihrem Namen treu, da sie insbesondere Geflügel, Vögel und hier vor allem Tauben befällt.
Sie kann eine Größe von 5-8 mm erreichen und fällt vor allem aufgrund ihres Aussehens auf. Die Taubenzecke gehört anders als die anderen Zeckenarten in Deutschland der Gattung der Lederzecken an und hat keinen Schild auf dem Rücken.
Die Taubenzecke lebt in ganz Deutschland und das vor allem an Brutplätzen von Vögeln und damit auch gerne mal an Hausfassaden, zwischen Fenstern und in Löchern am Dach. Besonders aktiv ist sie während der Monate März bis Oktober.
Die Übertragung bestimmter Krankheiten auf Mensch und Hund ist nicht bekannt.