Grasmilben beim Hund – Beißende Biester im Gras
Wir Menschen lieben unsere Hunde. Die feuchte Schnauze, die uns an jedem Morgen weckt. Das freudige Schwanzwedeln, das uns beim Heimkommen erwartet. Nicht zu vergessen, die etlichen Kuscheleinheiten, das flauschige Fell – einfach alles. Leider sind wir nicht die einzigen, die unsere Hunde zum Anbeißen finden. Die Rede ist von Parasiten. Klein und unscheinbar machen sie sich über das Blut unserer Haustiere her und sorgen für unangenehme Nebenwirkungen. Dazu gehören auch die Grasmilben. Hund und Halter sind durch einen Befall gleichermaßen betroffen, denn wenn ein Hund befallen wird und dies unerkannt bleibt, kann das gesundheitliche Folgen haben. Aber keine Sorge – wir erklären dir, wie du das verhindern kannst.
Grasmilben Hund – Parasiten lauern überall
Juckreiz, ständiges Kratzen, Lecken und ein überaus nervöser Hund. Leiden unsere Vierbeiner an Parasiten, plagt sie oft Unruhe, denn es piekst und kratzt einfach überall. Die meisten Hundebesitzer denken bei solchen Symptomen zunächst an Flöhe oder Läuse. Dabei lauert in der freien Natur noch ein anderer Parasit, der deinen Hund wortwörtlich zum Fressen gern hat: die Herbstgrasmilbe. Ihre Larven warten im Gras auf einen potenziellen Wirt. Das kann ein Eichhörnchen, eine Maus oder eben dein Hund sein. Sobald sie ihn gefunden haben, setzen sie sich daran fest und saugen Lymphflüssigkeit und Zellsaft. Das klingt unangenehm – ist es auch. Durch einen Befall bekommt dein Hund starken Juckreiz und durch das Kratzen teilweise eiternde Wunden. Im Gegensatz zu Flöhen oder Läusen ist die Grasmilbe beim Hund ein weniger prominenter Plagegeist. Trotzdem ist sie nicht zu unterschätzen, denn der intensive Juckreiz hat ohne entsprechende Behandlung Hautentzündungen zur Folge und treibt so manche Fellnase in den Wahnsinn. Aber so weit lässt du am besten erst gar nicht kommen.
Bevor es an die Bekämpfung der Grasmilben beim Hund geht, erst mal ein paar Infos zu dem kleine Quälgeist selbst.
Grasmilben beim Hund – Klein aber oho!
Wenn wir hier von Grasmilben beim Hund sprechen, meinen wir damit die sogenannte Herbstgrasmilbe Neotrombicula autumnalis. Die Bezeichnung kommt daher, dass die Herbstgrasmilbe ab September die am häufigsten vorkommende Milbenart bei Hunden ist. Alternative Bezeichnungen sind auch Heumilbe und Erntemilbe.
Milben sind Spinnentiere, ebenso wie Zecken. In der Regel kommen sie von April bis Ende Oktober in Deutschland vor und legen während der kalten, feuchten Wintermonate eine Verschnaufpause in der Erde ein. Es sei denn, die Temperaturen im Winter sind sehr mild – dann kann dein Hund auch zu Weihnachten Grasmilben mit nach Hause bringen. Schöne Bescherung! Damit es gar nicht erst so weit kommt, erfährst du in diesem Beitrag alles, was du über die Grasmilben beim Hund wissen musst.
Steckbrief: Die Herbstgrasmilbe
Wenn es um Grasmilben beim Hund geht, wird zwischen den erwachsenen Parasiten und den Larven unterschieden. Das liegt daran, dass die adulten Insekten für deinen Hund keine große Gefahr darstellen. Nur die kleinen Larven befallen deine Fellnase und sorgen für den lästigen Juckreiz.
Die ausgewachsene Grasmilbe ist rund 2 Millimeter groß und hat einen durchsichtig bis leicht gelb gefärbten Körper. Ein wichtiges Merkmal für erwachsene Milben sind ihre 8 Beine. Die Grasmilbe hat ein Rückenschild und zwei Doppelaugen.
Die Larven von Grasmilben hingegen haben nur 6 Beine und sind mit einer Körpergröße von 0,3 Millimetern wesentlich kleiner. Mit bloßem Auge kannst du sie kaum erkennen.
Die beiden Entwicklungsstadien unterscheiden sich nicht nur äußerlich. Besonders wichtig ist für deinen Hund und dich die Tatsache, dass lediglich die Larven beißen können. Ausgewachsene Grasmilben sind für Hund und Mensch ungefährlich, denn sie leben zurückgezogen in der Erde. Also: alle Achtung vor den unscheinbaren Larven der Grasmilbe.
Lebenszyklus: Wie kommen Grasmilben und Hund zusammen?
Am liebsten versteckt sich die ausgewachsene Grasmilbe – wie der Name schon vermuten lässt – im Gras. Auch Kräuter, niedrige Sträucher und andere kleinere Pflanzen werden besiedelt. In der Erde schlüpfen im Frühjahr die Larven. Sofort machen sie sich auf den Weg an die Oberfläche und erklimmen die Grashalme. Das Problem? Gras ist einfach überall. Selbst in deinem eigenen Garten, in dem sich deine Fellnase vermutlich täglich aufhält. An den Spitzen der Grashalme machen sich die Larven bereit, um auf den nächstmöglichen Wirt überzugehen. Sobald die Grasmilben deinen Hund erreicht haben, krabbeln sie unbemerkt seine Beine hinauf und suchen sich ein gemütliches Plätzchen für ihre erste Blutmahlzeit.
Grasmilben: Bisse lösen Juckreiz aus
Die Larven der Grasmilbe bevorzugen warme Hautpartien mit einer möglichst dünnen Hautschicht oder Hautfalten. Besonders häufig beißen Grasmilben beim Hund in den Bereichen von Pfoten, Ohren, Hals und Schwanzwurzel zu. Die Quälgeister halten sich mit ihren Mundwerkzeugen fest – zum Glück ohne, dass der Vierbeiner es merkt. Den Zellsaft und die Lymphflüssigkeit aus dem Blut benötigt der Parasit, um zu wachsen. Beißen Grasmilben deinen Hund, sondern sie dabei Speichelsekret ab. Anders als bei Zecken ist das in der Regel nicht mit Bakterien oder Viren belastet. Trotzdem kommt es nach durchschnittlich 24 Stunden an der Stelle zu starkem Juckreiz. Sobald Grasmilben ihre Mahlzeit beendet haben und satt sind, fallen sie einfach von ihrem Wirt ab und kriechen zur Weiterentwicklung in die Erde. Sie vermehren sich nicht auf deinem Haustier. Durch diese Verhaltensweise sind sie glücklicherweise einfacher zu bekämpfen als etwa Flöhe.
Sind Grasmilben beim Hund auf Menschen übertragbar?
Das ist – wie bei Flöhen, Läusen und Co. – eine häufig gestellte Frage. Grundsätzlich werden Grasmilben vom Hund nicht auf den Menschen übertragen. Sobald sie einen geeigneten Wirt gefunden haben, saugen sie sich voll und nehmen danach wieder Reißaus. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie beim Spaziergang nur deinen Hund befallen. Auch du als Mensch bist ein potenzieller Wirt für Grasmilben. Beim Menschen beißen die Larven der Grasmilben am liebsten in den Bereich rund um Kniekehlen, Knöchel, Achselhöhlen und Lendengegend.
Grasmilben Hund Symptome – Kratzalarm!
Dein Hund kratzt sich ständig. Aber woran erkennst du, dass es sich um einen Grasmilbenbefall handelt? Es gibt einige typische Symptome, die durch die Bisse der Plagegeister ausgelöst werden. Dazu gehören unter anderem:
- der Hund juckt sich ständig (vorwiegend an für die Milben leicht erreichbaren Körperregionen wie Pfoten, Kopf, Beine etc.)
- gerötete Haut
- nässende Wunden
- auftretende Entzündungen an den Bissstellen
- Hautausschlag
- Krustenbildung
- Haarausfall
- bei einer zusätzlichen Grasmilbenallergie kommt es zu allergischen Reaktionen und starken Entzündungen
Der Juckreiz ist das auffälligste Symptom. Falls deine Fellnase sich häufiger kratzt und leckt als üblich, solltest du Fell und Haut genau untersuchen. Nach einem Grasmilbenbiss beginnt die Hautpartie nach 4 bis 36 Stunden stark zu jucken. Innerhalb von 2 Tagen hat die Stärke des Reizes den Höhepunkt erreicht. Aber es muss noch nicht vorbei sein – bei manchen Vierbeinern halten die Probleme bis zu 14 Tage an. Gerade dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Bissstellen zu schmerzhaften Entzündungen weiterentwickeln.
Grasmilben beim Hund erkennen – Begib dich auf Spurensuche
Parasiten. Sie sind der Feind von Mensch und Hund. Klein und unauffällig springen sie beim Spaziergang auf ihren Wirt und saugen Blut wie ein Vampir. Aber du kannst den Plagegeistern auf die Schliche kommen. Setze deine Spürnase ein – und damit meinen wir nicht deinen Hund!
Zunächst ist die Abgrenzung zwischen einem Flohbefall und Grasmilben beim Hund für dich als Laie vielleicht nicht so einfach. Deshalb musst du schon bei dem ersten Verdacht auf Spurensuche gehen. Zunächst der Hinweis: Im Sommer und Frühherbst haben die kleinen Biester Hochsaison. Bei niedrigen Temperaturen ziehen sie sich in die Erde zurück. Im Winter ist ein Grasmilbenbefall also eher unwahrscheinlich.
Grasmilben: Stiche und Co. identifizieren – Kleine Monster überführen
Schnapp dir deine Fellnase und untersuche ihr Fell genau. Gerade bei Hunden mit hellem Fell kann man die Larven der Grasmilbe als kleine, orange Punkte gut erkennen. Die Bissstellen sind einzelne, rote Punkte. Die Haut rundherum ist meist rötlich und gereizt. Wenn du Grasmilben beim Hund erkennen möchtest, gibt es einen kleinen Trick:
Breite ein weißes Handtuch aus und stelle deinen Vierbeiner darauf. Jetzt benötigst du einen Flohkamm. Bürste damit deine Fellnase ordentlich und klopfe dann den Kamm auf dem Handtuch aus. Nehme danach das weiße Handtuch genau unter die Lupe. Kannst du auf dem hellen Material kleine, orange-gelbe Punkte erkennen? Dann hast du eure gemeinsamen Feinde identifiziert: Grasmilben.
Falls du dir unsicher bist, ob es sich tatsächlich um einen Grasmilbenbefall handelt, bring deine Fellnase zum Tierarzt eures Vertrauens. Er kann euch bestimmt weiterhelfen. Vor allem, wenn die Symptome sehr stark sind und dein flauschiger Liebling krustige oder entzündete Hautstellen hat, ist das der richtige Weg.
Grasmilben beim Hund – Darum solltest du schnell handeln
Wie viele andere Parasiten auch machen sich Grasmilben über das Blut deines Hundes her. Dabei beißen sie sich mit ihren Mundwerkzeugen fest und sondern Speichelsekret ab. Das klingt unangenehm, oder? Ist es auch – deshalb solltest du bei dem Verdacht auf Grasmilben beim Hund schnell handeln. Wir können dich aber beruhigen: Grundsätzlich übertragen Grasmilben (im Gegensatz zu Zecken) keine Krankheitserreger. Aber ihre Bisse sorgen bei deinem Hund für extremen Juckreiz und schränken sein Wohlbefinden stark ein. Falls er an Allergien gegen Bisse oder Speichelsekret leidet, kann es sogar zu gefährlichen Krämpfen kommen. Da deine Fellnase sich einfach nicht selbst helfen kann, bist du nun gefragt. Los geht es – sag den Quälgeistern den Kampf an!
Was hilft gegen Grasmilben beim Hund? Professionelle Grasmilben-Behandlung
Wenn du einen Befall durch Grasmilben bei deinem Hund festgestellt hast, solltest du die betroffenen Hautstellen zunächst mit lauwarmem Wasser abduschen. Besonders wirksam sind dabei spezielle Shampoos, die eine antiparasitäre Wirkung besitzen. Die bekommst du ganz einfach im Tierhandel. Sie entfernen die Larven der Grasmilben nachhaltig. Falls du Bissstellen ausmachen kannst, behandle diese mit einer Salbe, die speziell gegen Grasmilben bei Hunden geeignet ist. Die erhältst du schnell in der Tierarztpraxis. Außerdem empfehlen wir dir, das Hundebett und andere Liegeplätze gründlich zu reinigen. Zwar ist das nicht der Lieblingsort von Grasmilben, trotzdem kannst du damit einen erneuten Befall eindämmen.
Hat deine Fellnase entzündete Bisse oder ganze Hautpartien? Dann bring ihn unbedingt zum Tierarzt. Dank spezieller, pharmazeutischer Wundsalben sind die Nachwirkungen von den Grasmilben beim Hund schnell vergessen.
Grasmilbenbefall mit Hausmitteln bekämpfen: Geht das?
Häufig wird bei der Bekämpfung von Grasmilben beim Hund auf Hausmittel gesetzt, wie beispielsweise ein Bad mit Kernseife, Apfelessig oder Olivenöl. Das ist grundsätzlich keine schlechte Idee, denn solch ein Bad pflegt die gereizte Haut und kann sogar den nervigen Juckreiz für einen Moment lindern – deine Fellnase kann danach beruhigt durchatmen. Beachte dabei aber, dass durch diese Substanzen keine Parasiten abgetötet werden, sondern lediglich die Symptome durch das Speichelsekret zurückgehen. Für eine erfolgreiche und nachhaltige Bekämpfung eignen sich medizinische Präparate also besser.
Sind Grasmilben in deinem Garten?
Dein Hund leidet immer wieder an einem Grasmilbenbefall? Vielleicht hast du auch gelegentlich Bisse an deiner Haut festgestellt, die sich von Mückenstichen unterscheiden? Dann könnte es sein, dass die lästigen Quälgeister in eurer direkten Umgebung hausen – dem Garten. Grasmilben und ihre Larven mögen ein warmes Klima und halten sich auf Kräutern, Gräsern und Sträuchern in einer Höhe von bis zu 20 Zentimetern auf. In deinen Garten gelangen sie durch Pflanzen, Wildtiere oder den eigenen Hund. Fallen die Larven nach ihrer Blutmahlzeit von deinem Vierbeiner im Garten ab, graben sie sich zur Weiterentwicklung in die Erde. Dort legen sie auch ihre Eier – und die nächste Generation macht sich an der Rasenoberfläche breit. Ob sich Grasmilben in deiner Wiese verstecken, kannst du mit einem einfachen Test feststellen:
Lege an einem warmen, trockenen Tag ein weißes Blatt Papier, einen weißen Teller oder ein Laken auf den Rasen. Durch die helle, reflektierende Oberfläche werden die kleinen Insekten angelockt und du kannst sie darauf gut erkennen. Zwischen 14:00 und 18:00 Uhr sind die Milben am aktivsten. Falls du orange-gelbe Grasmilben auf der Oberfläche erkennst, ist es Zeit zu handeln. Bei einer geringen Ausbreitung kann es schon helfen, die Rasenfläche stets kurzzuhalten und den Schnitt außerhalb des Gartens zu entsorgen. Bei einem größeren Befall können Insektizide ausgebracht werden. Lass dich beim Kauf beraten und achte unbedingt darauf, dass diese deinem Hund nicht schaden.
Grasmilbenbefall – du kannst vorsorgen
Grasmilben beim Hund sind ein Problem, dass du leider nicht zu 100 % verhindern kannst. Trotzdem gibt es einige Vorsorgemaßnahmen, die die Wahrscheinlichkeit eines Befalls reduzieren:
- Achte im Sommer und Herbst auf eure Spazierwege. Falls dein Hund immer wieder Probleme mit Grasmilben hat, solltest du die Route vielleicht ändern.
- Auf Asphaltwegen macht ihr einen gesunden Bogen um die Grasmilben.
- Dusche deinen flauschigen Freund nach dem Spaziergang ab, dadurch entfernst du nämlich die Larven der Grasmilben vom Hund.
- Mähe außerdem den Rasen in deinem Garten regelmäßig, sodass deine Fellnase sich dort pudelwohl austoben kann. Kalk- und Stickstoffdünger vertreibt die Grasmilben nachhaltig aus eurem grünen Paradies.
- Nutze Mittel, die die Milben abschrecken. Neben den typischen Halsbändern oder Spot-Ons gibt es auch natürlich wirksame Mittel, wie sie in unseren Z-Snacks enthalten sind.
- Kokosöl kann die Grasmilben vom Hund abhalten. Reibe dazu die Pfoten vor dem Spaziergang damit ein – Ballenpflege inklusive!
Auf die Pfoten, fertig, grasmilbenfrei!
Grasmilben machen euch den Spaziergang schwer? Von nun an jucken die deinen Hund nicht mehr. Mit unseren Tipps bist du gegen die kleinen, blutsaugenden Biester bestens gewappnet. Wir wünschen dir und deiner Fellnase viele fabelhafte Spaziergänge in der Natur. Lasst euch von den lästigen Parasiten nicht die Laune verderben!