Hilfe, mein Hund zieht an der Leine!
Ein entspannter Spaziergang durch den Stadtpark, die Sonne von oben und Musik auf den Ohren: So genießt jeder Hundehalter die Zeit mit seinem Vierbeiner gerne. Doch die Realität sieht manchmal anders aus: Der Hund zieht an der Leine, ist ungeduldig und von Leinenführigkeit hält er gleich gar nichts. Da - eine Hundedame und dort ein Ball: Die Welt ist bunt und will erkundet werden. Die Hundeleine ist da nur eine nette Empfehlung von Herrchen oder Frauchen, in eine andere Richtung zu gehen. Wird es nun also immer so bleiben, dass Dein Hund mit Dir Gassi geht und nicht andersrum? Keine Sorge. Der Hund zieht an der Leine, weil er bislang noch nicht richtig an diese Leine gewöhnt ist. Mit ein paar guten Tricks, Übungen und Geduld kannst Du auch Deinem Hund das lästige Ziehen abgewöhnen.
Warum zieht mein Hund an der Leine?
Der Hund zieht an der Leine, lässt sich kaum bremsen und jagt jedem Eichhörnchen hinterher, das im Umkreis von 3 Kilometern auf Nahrungssuche ist. Der Grund ist eine mangelnde Leinenführigkeit. Hund und Halter haben es bislang versäumt, Leinenführigkeit zu üben. Dein Hund zieht an der Leine, weil er es eben kann und es bislang keine Konsequenzen hatte. Oftmals beginnt das unerwünschte Verhalten schon im Welpenalter. Die jungen Hunde sind von Natur aus neugierig und möchten alles erkunden, was sich ihnen in den Weg stellt. In dieser Zeit stört es Hundehalter oftmals noch nicht. Der Hund zieht an der Leine, hat aber noch nicht die Kraft, seinen Halter mitzuziehen. Später wird es umso schwerer, ihm dieses Verhalten wieder abzugewöhnen. Zurück zur Frage: Mein Hund zieht an der Leine, aber warum?
Dein Vierbeiner kann dafür ganz unterschiedliche Gründe haben:
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Neugierde
Oftmals möchte er einfach etwas Spannendes in seiner Umgebung erkunden. Der Hund zieht an der Leine, weil er einen anderen Hund begrüßen oder die "Hundezeitung" an den Steinen, Büschen und Bäumen der Umgebung lesen möchte. -
Dominanzverhalten
Seltener steckt hinter dem Ziehen ein ausgewachsenes Dominanzverhalten. Dein Hund fühlt sich in diesem Fall als das Alphatier in Eurem Rudel und möchte in dieser Position sprichwörtlich die Richtung bestimmen. -
Unterschiedliche Schrittgeschwindigkeiten
Manchmal steckt eine fehlende Abstimmung der Schrittgeschwindigkeiten hinter dem Ziehen. Dein Hund zieht an der Leine, weil die Schrittgeschwindigkeit größerer Hunde deutlich über der von uns Menschen liegt. -
Energie, Energie
Vierbeiner haben in jungen Jahren ein deutlich höheres Energielevel. Während Du gerne schlenderst, möchte sich Dein vierbeiniger Begleiter am liebsten vollständig austoben. Die Lösung für ihn: Der Hund zieht an der Leine.
Leine oder Geschirr: Was ist besser?
Wenn Du Deinem Hund beibringen möchtest, an der Hundeleine zu laufen, kannst Du entweder ein Hundegeschirr anlegen oder ein Halsband mit der Leine verbinden. Es ist ratsam, den Hund grundsätzlich an Beides zu gewöhnen, damit Du immer eine Wahl hast. Dein Hund zieht an der Leine und Du möchtest ihm dieses Verhalten abtrainieren? Dann eignet sich für das Training am besten ein Halsband. Durch ein Halsband entsteht eine gute Kommunikation zwischen Dir und Deinem Vierbeiner und er spürt direkte Auswirkungen, wenn er zu stark an der Leine zieht.
Dir sollte dabei aber bewusst sein, dass der Hals ein sensibler Bereich ist. Kettenglieder- oder Stachelhalsbänder sind absolut tabu. Das Hundehalsband sollte mindestens so breit sein wie die Nase des Hundes. Zu dünne Halsbänder schnüren unnötig ein. Es sollten immer zwei Finger breit Platz zwischen dem Hund und dem Halsband sein. Trotzdem muss das Halsband fest sitzen, andernfalls kann es zur folgenden Situation kommen: Der Hund zieht an der Leine und streift sich das Band einfach über den Kopf. In Panikreaktionen kann dies lebensbedrohlich sein, wenn sich eine Straße in der Nähe befindet. Empfehlenswert sind breitere Halsbänder mit Zugstopp. Fazit: Der Hund zieht an der Leine - in diesem Fall kann die Leinenführigkeit mit einem Halsband geübt werden. Klappt das irgendwann, kannst Du ihn an ein Geschirr gewöhnen. Es bietet Deinem Hund die größtmögliche Bewegungsfreiheit.
Dein Hund zieht an der Leine: Übungen zur Leinenführigkeit
Der Hund zieht an der Leine: Nichts hilft, obwohl Du schon viel versucht hast, ihm dieses Verhalten abzugewöhnen? Dann lautet die gute Nachricht, dass Du die Leinenführigkeit üben kannst. Dafür brauchst Du nicht zwingend einen Hundetrainer, dafür aber sehr viel Geduld und Liebe zu Deinem Hund. Es geht am Ende darum, die Kommunikation zwischen Dir und Deinem Tier zu verbessern. Dein Hund zieht an der Leine, weil Du (oder der Vorbesitzer) es ihm nicht anders beigebracht hast. Das lässt sich ändern. Wenn Du die nachfolgenden Übungen richtig anwendest, dann wird ein entspannter Spaziergang mit Deinem Vierbeiner in greifbare Nähe rücken.
Effektives Hundetraining: Ab wann Leinenführigkeit trainieren?
Zunächst klären wir die Frage, was Leinenführigkeit überhaupt bedeutet. Es heißt im Grunde nichts anderes, als dass Dein Hund Deine Signale und Deine Körpersprache richtig deuten kann und diese auch akzeptiert. Dein Hund zieht an der Leine, weil er entweder nicht versteht, dass das falsch ist oder es ihm schlichtweg egal ist. Leinenführigkeit heißt, Dein Hund ist in der Lage, entspannt neben Dir herzulaufen, ohne an der Leine zu ziehen oder zu reißen. Selbst wenn Du stehenbleibst, wartet ein leinenführiger Hund geduldig so lange, bis es weitergeht. Am besten trainierst Du schon im Welpenalter die Leinenführigkeit. Welpe und junger Hund sind besonders lernfähig. Es fällt ihnen leichter, sich an die Leine und ihr Halsband zu gewöhnen. Mit den ersten Übungen kannst Du ruhig im Alter von 8 Wochen beginnen. Wie lange dauert Leinenführigkeit im Training? Je früher Du beginnst, desto schneller stellen sich Erfolge ein. Welpen lernen schnell. Innerhalb weniger Wochen sollten sie gut an der Leine gehen können.
Welpe an die Leine gewöhnen: So gelingt es Dir
Dein Hund zieht an der Leine und lässt sich davon einfach nicht abbringen? Dann plane schon im frühen Welpen-Alter die nachfolgenden Übungen ein:
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Schritt: Ruhige Umgebung wählen
Suche für Deine Übungen eine ablenkungsfreie Umgebung aus. Dein Hund kann sich so besser auf die Übungen konzentrieren. -
Schritt: Nebenher laufen üben
In den ersten Tagen sollte Dein Welpe noch ganz ohne Hundeleine lernen, entspannt neben Dir herzulaufen. Du darfst ihn ruhig mit Leckerlis locken. -
Tipp: Hund an Leine gewöhnen
Klappt das, kommt die Leine hinzu. Diese bleibt zunächst locker und Dein Welpe kann sich frei bewegen. Auch hier dürfen wieder Leckerchen zum Einsatz kommen. -
Tipp: Starre Leine vs. feste Leine
Jetzt lernt Dein Vierbeiner den Unterschied zwischen einer lockeren und einer festen Leine. Die Herausforderungen steigerst Du langsam, indem Du Deinen Welpen besonderen Situationen aussetzt. Dein Hund zieht an der Leine, aber Du bleibst stehen und gibst nicht nach. Erst wenn das Ziehen nachlässt, geht es weiter. -
Tipp: Durchhalten!
Durchhalten lohnt sich. Dein Hund zieht an der Leine, wenn er merkt, dass er damit durchkommt. Daher solltest Du unbedingt am Ball bleiben. Setze das Training solange fort, bis sich ein Erfolg eingestellt hat. "Mein Hund zieht an der Leine" wirst Du dann allenfalls noch von anderen Hundehaltern hören und kannst ihnen ab sofort gute Ratschläge mit auf den Weg geben.
Leinenführigkeit Übungen für ausgewachsene Hunde
Wenn das Training zur Leinenführigkeit beim Welpen verpasst wurde, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Dein Hund zieht an der Leine und Du möchtest etwas daran ändern? Los gehts! Wichtig ist, dass Du nicht unter Stress trainierst. Du solltest beim Training ausreichend Zeit haben, stehenzubleiben und zu warten, bis Dein Hund das Kommando verstanden hat. Auch die Wahl der Hundeleine ist wichtig. Bei diesem Hundetraining ist die Flexi-Leine tabu. Sie gibt zu schnell nach und lässt Deinem Hund am Ende seinen Willen. Ein erwachsener Hund zieht an der Leine? Dann gibt es verschiedene Methoden, wie Du dieses Verhalten abgewöhnen kannst.
Hund zieht an der Leine: Methode "Die imaginäre Box"
Bei dieser Übung stellst Du Dir vor, dass sich neben Deinem Bein eine imaginäre Box befindet. Das ist der Radius, in dem sich Dein Hund aufhalten darf. Der Hund zieht an der Leine und verlässt diesen Bereich - dann erfährt er entsprechende Konsequenzen. Der Hund zieht an der Leine und es geht für ihn nicht weiter. Bleibt er innerhalb dieser "Box" und lässt die Leine locker, dann bekommt er eine Belohnung.
Dein Hund wird schnell merken, wie er sich das nächste Leckerchen verdienen kann. Er muss die Leine locker lassen und bekommt dafür in kurzen Abständen ein positives Feedback von Dir. Diese Übung führst Du am besten in einer ruhigen und ablenkungsfreien Umgebung durch. Dein Hund zieht an der Leine, wenn er einen anderen Hund sieht oder andere Objekte seiner Begierde erreichen möchte. Es eignen sich daher am besten Hundewiesen zu Zeiten, in denen Du dort allein bist. Folgende No Go's gelten für dieses Hundetraining:
- Ruckartiges Ziehen an der Leine
- Hund anschreien oder körperlich züchtigen
- Halsbänder, die Schmerzen verursachen
Hund zieht an der Leine: Methode "Kommunikation durch sanftes Wegschieben"
Nicht jeder Hund reagiert gleich gut auf jede Methode und auch Belohnungen mit Leckerlis haben nicht immer die gewünschte Wirkung. Du kannst daher auch die folgende Variante anwenden. Du führst Deinen Vierbeiner locker an der Hundeleine. Der Hund zieht an der Leine und versucht, sich an Dir vorbei nach vorne zu schieben. Jetzt legst Du Deine flache Hand vorsichtig auf den Brustkorb Deines Hundes und schiebst ihn ruhig und kommentarlos wieder in die richtige Position. Anschließend gehst Du einfach weiter. Alternativ kannst Du Dich dem Tier auch in den Weg stellen und einige Schritte auf ihn zugehen. Achte aber darauf, dass sich Dein Hund durch dieses Verhalten nicht bedroht fühlt. Folgende Tipps gelten für diese Trainingsmethode:
- Die Hand darf nicht auf dem Kehlkopf liegen (Nur Brustkorb!)
- Klare Körpersprache ohne Bestrafungen
- Kein Erschrecken oder Bedrohen des Hundes
Hund zieht an der Leine: Die "Ziehen = Umdrehen" Methode
Diese Methode stellt eine weitere einfache Möglichkeit dar, das Problem "Mein Hund zieht an der Leine" zu lösen. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach: Dein Hund zieht an der Leine, Du bleibst daraufhin stehen oder änderst die Richtung, um wieder die Führung zu gewinnen. Sobald die Spannung nachlässt, kannst Du Deinen Hund gerne belohnen. Dieses Training ist sehr zeitaufwändig und Du musst damit rechnen, dass Du locker 30 Mal unterwegs anhälst. Dein Hund lernt dadurch aber, dass er mit seinem Verhalten nicht weiterkommt. Es ist sogar kontraproduktiv, da er am Ende genau in die entgegengesetzte Richtung laufen muss. Das ist für dieses Training zur Leinenführigkeit wichtig:
- Konsequent bleiben und Geduld aufbringen
- Methode über einen längeren Zeitraum anwenden
- Mit Belohnungen arbeiten
Bindung zum Hund stärken: Übungen und Tipps
Das Trainieren mit der Leine und das Hundetraining allgemein haben sehr viel mit Vertrauen zu tun. Dieses Vertrauen ist die elementare Basis dafür, dass Dein Hund auf deine Körpersprache und Deine Anweisungen reagiert. Bindung entsteht oftmals ganz intuitiv insbesondere dann, wenn Du Deinen Vierbeiner bereits als Welpen aufnimmst. Es passiert meistens ganz von allein, dass sich der Hund auf seine Besitzer fokussiert. Kuscheln und Spielen ist hier elementar. Gemeinsam verbrachte Zeit verbindet und schafft positive Erlebnisse. Durch klare Regeln und Durchsetzungsvermögen schaffst Du Halt und Sicherheit. Darf Dein Hund mal im Bett schlafen und dann wieder nicht, ist er verwirrt. Feste Zeiten für Spaziergänge und die Fütterung stärken dieses Sicherheitsgefühl.
Sorge für das richtige Verhältnis zwischen Ruhe und Action. Überfordere Deinen Hund nicht und gehe achtsam und respektvoll mit ihn um. Zudem solltest Du berücksichtigen, dass jede Rasse spezielle Bedürfnisse hat. Es gibt Hunde, die gerne Fährten verfolgen und andere, die sehr viel Bewegung brauchen. Diese Bedürfnisse sollten befriedigt sein, um unerwünschtem Verhalten wie "Mein Hund zieht an der Leine" den Nährboden zu entziehen. Einen Hund bei sich aufzunehmen, bedeutet, eine andere Sprache zu lernen. Um kommunikative Missverständnisse zu vermeiden, solltest auch Du lernen, Deinen Hund zu verstehen. Beidseitiges Verständnis ist die wichtigste Basis für eine starke Bindung zwischen Mensch und Tier.
Der Hund zieht an der Leine: Hilfsmittel, die Dich beim Hundetraining unterstützen
Du möchtest mit dem Hundetraining beginnen und das Training optimal gestalten? Dann können die nachfolgenden Hilfsmittel Dich dabei effektiv unterstützen.
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Klicker
Dein Hund zieht an der Leine und will grundsätzlich in die andere Richtung laufen? Dann kann ein Klicker Dich bei Deinem Training unterstützen. Es handelt sich dabei um ein kleines Zubehörteil, das problemlos in jede Tasche passt. Auf Druck erzeugt es ein Klick-Geräusch. Diesen Klicker setzt Du immer dann ein, wenn es eine Belohnung gibt. Der Hund zieht an der Leine und merkt sehr schnell, dass erst ein Klick ertönt, wenn er damit aufhört. Der große Vorteil dieses Hilfsmittels besteht darin, dass Du den Moment der Belohnung exakt timen kannst. -
Haltis
Sogenannte Haltis sind eine weitere Möglichkeit, das Verhalten Deines Hundes besser zu kontrollieren. Es handelt sich dabei um eine gewaltlose und schmerzfreie Erziehungsmöglichkeit für Deinen Vierbeiner. Ein Halti ist eine Art Kopfhalfter mit einem angenehmen Tragekomfort für Deinen Hund. Dein Hund zieht an der Leine - durch den starken Zug entsteht ein Maul-Schließeffekt. Diese Haltis kannst Du in verschiedenen Größen für Welpen und ausgewachsene Hunde kaufen.
Fazit: So kannst Du Deinem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen
Damit Du in Zukunft entspannt mit Deinem Hund spazierengehen kannst, haben wir Dir in diesem Beitrag verschiedene Möglichkeiten der Hundeerziehung vorgestellt. Dein Hund zieht an der Leine beim Gassigehen? Dann kannst Du die Leinenführigkeit in jedem Alter beginnen. Im Idealfall gewöhnst Du schon Deinen Welpen daran, dass Du die Richtung vorgibst. Aber auch für erwachsene Hunde kann das Training nachhaltig und effektiv sein. Für welche Trainingsmethode Du Dich auch immer entscheidest: Wichtig ist, dass sie immer gewaltfrei ist, Deinem Hund weder Angst noch Schmerzen bereitet und Du sehr viel Motivation und Durchhaltevermögen mitbringst. Das Problem "Mein Hund zieht an der Leine" gehört dann schon bald der Vergangenheit an.